Unser Tipp

„Wir sind die Wundersamen“, sagt Lupe einmal zu ihrem Bruder Juan Diego. Die beiden Müllkippenkinder sind wahrlich wunderlich: Juan Diego ist hochbegabt. Für ihn ist es ganz normal, sich selbst Lesen und Englisch anhand der Bücher beizubringen, die er auf der mexikanischen Müllkippe findet.

Lupe kann die Zukunft voraussehen, braucht Juan Diego aber als Übersetzer, denn nur er versteht ihre Sprache. Als sie seine Zukunft sieht, gibt sie alles, um ihn zu retten. Zurück bleibt Juan Diego mit seinem Leben, in dem die Grenzen zwischen gestern und heute zunehmend verschwimmen. Und in dem zwei tatkräftige Frauen einfach so die Kontrolle übernehmen.

Ein typischer Irving über Wunder, die man selbst erlebt und solche, die man selbst auslöst. In diesem Roman wirkt das Normale mystisch, während das Merkwürdige alltäglich ist. Es geht um die Kraft des Glaubens (an was auch immer), um Verlust und Tod, um Liebe und Sex – und natürlich um Zirkus, Schreiben und Prostituierte.